Japan ...weiter nach Osten ins Licht
Japan ...weiter nach Osten ins Licht

Es muss einfach mal gesagt werden . . .

Japan als Reiseland gestaltet sich für den individualreisenden aus Europa erst einmal etwas schwieriger.

Anfragen nach Teilabschnitten mit individuellen Wünschen werden von den "Pauschalreise-Veranstaltern" einfach nicht beantwortet, nicht einmal Hotelzimmer sind ohne "pauschal An- und Abreise" (meist mit Programm) buchbar. Da bleibt dann nur das Internet, aber fast alle PORTALE SIND NUR IN JAPANISCH. Dadurch waren auch wir gezwungen, erst einmal die "hot-spots" zu buchen, um einen Überblick zu gewinnen.

Beim Buchen der Hotels ist es wichtig, auf die Angabe der Zimmergrösse zu achten, sonst kann es für "normannische Kleiderschränke" zu eng werden. Japan hat nur begrenzte Flächen auf ihren Inseln zur Verfügung, und solche, die für Landwirtschaft genutzt werden, dürfen nicht bebaut werden. Deshalb gehen die Bauten in die Höhe, und - oder der Zuschnitt der Räume ist einfach klein.

DIMENSIONEN

Nicht nur die Räume sind kleiner als in Europa, auch die Normen für den Innenausbau sind offenbar anders. Dies zieht nach sich, dass rasieren und frisieren vor dem Spiegel nur mit einer Verbeugung machbar ist (dies entspricht natürlich durchaus japanischer Höflichkeit). Hier ein Bild mir der "Normalsituation". Dafür gibt es eine sehr gute Wiedergabe der "Bauchpartie" - aber das Schaubild an "zuviel davon" muss nicht jeden morgen auf nüchternen Magen sein.

Unter der Dusche gibt es ähnliche Verhältnisse. Die Situation "Wannendusche" will ich gar nicht beschreiben, dieses Bild zeigt den Superluxus einer begehbaren Dusche mit Schwallbrause, aber der Schwall hat keine Chance mehr sich auszubreiten - zwischen Austritt und Kopf weniger als eine Daumenbreite , da wird es mit der Shampoonierung echt eng. (kein "Trick" ich bin barfuss)

BESONDERS IM BAD

Unabdingbar ist eine Funktionsbeschreibung japanischer WC Anlagen, insbesondere dort, wo Komfort angeboten wird. Nicht nur wegen der vielen Funktionen, sondern auch, weil wir ohne japanisch Kenntnisse manche Verwechselung beim "Ausprobieren" nicht ausschliessen können.

Erste Besonderheit: Der Deckel, er ist aus so zarten Plastik, dass er als Sitzfläche auch für leichter gewichtete Japaner völlig ungeeignet ist. Selbst beim "Fussaufsetzen" beult er schon bedenklich ein. Dafür hat er den Vorteil einer Vorrichtung, die mit einem Verzögerungssensor ein absolut lautloses Schliessen besorgt. Hab ich doch gleich gesagt- auch meine high tec Video Kamera ist von diesem Hersteller.

An der Seite gibt es mehrere Funktionstasten und Anschlüsse, deren Anwendungsspektrum sich ohne Kenntnis der japanischen Schriftzeichen nicht ohne weiteres erschliesst. Wichtigstes Medium: der Heizdraht für den Sitz. Nun stellt sich die Frage, wozu ein beheizter Sitz in den Tropen bei 25°C - aber bei den winterlichen Temperatuten auf der Nordinsel Hokkaido, warum nicht. Ausserdem- die Funktion kann deaktiviert werden.

Die Frage nach dem Warum? einer high tec Multifunktionsanlage ergibt sich nicht aus der Detaillust sondern aus der vorher erklärten Platzfrage.

Bein ersten Hinsetzen nicht erschrecken, ein automatischer Sensor setzt sofort einen befristeten Spülvorgang in Betrieb. Die weiteren Funktionen wie Bidet und umfangreiche Waschfunktionen sind, bei viel Glück wie bei diesem Modell, auch durch Symbole erläutert, der ganz grosse Luxus - die Position, der Durchfluss und die Stärke der Duscheinrichtungen vorne und hinten sind individuell regelbar. Nicht immer befindet sich der Auslöser für "Spülung" so fein neben den Funktionstasten. Und dann gibt es noch das "Nonplusultra" der Luxusausführung, alle Funktionen sind mit "Remote Control" von externer Position regelbar - Luxus pur für Torsionsschwache.

Wie sagte doch eine unserer japanischen Begleiterinnen - " if you are not sure how to use them, make sure that the cover is closed, otherwise you might wash you face."

"KLEINGELD"

1 YEN entspricht so in etwa 0,7 Eurocent, und beim 5 Yen-Stück kommen Erinnerungen an den Norden Europas und die Öre auf. Nun gibt es bei "normalen" Münzen eigentlich keine Besonderheit, aber in Japan haben sie eine andere Relevanz.

Nirgendwo in Japan erwartet irgeneiner die Ansagen "stimmt so" oder "keep the change", da "Trinkgeld" absolut unüblich ist. Selbst der Taxifahrer oder die Bedienung in Hotel oder Restaurant rechnet "auf den Yen genau". Zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann ist man bei jedem Zahlungsvorgang bemüht, die "Münzanteile" der Rechnung abgezählt beizulegen.

Ich habe das System sehr schnell schätzen gelernt, kein Stress beim bezahlen, keine "Druckfrage" "Tip ja oder nein",  das hat schon seinen Reiz, und insgeheim hoffe ich schon auf eine "Adaption" des Systems in Europa. Vielleicht ein Grund, warum in Japan (fast) Vollbeschäftigung herrscht. Durchaus zur Nachahmung empfohlen.

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© Knut Schwieger