Japan ...weiter nach Osten ins Licht
Japan ...weiter nach Osten ins Licht

Tag 15 - Freitag 18.04.2014

 

Die heutige Tour beginnt per Expressbahn von Osaka nach Kyoto. Die Bahn hält auf den rund 50km nur 2mal, so dass wir nur  45Min. benötigen. Vor der Bahnstation in Kyoto wartet schon unser ‚Sunrise-Bus’. Der Verkehr ist sehr zähflüssig, aber endlich erreichen wir doch den Busparkplatz am 'Nijo Castle'. Alles muss sehr präzise ablaufen, da die Busse feste Zeitfenster zur An- und Abfahrt haben – danach richtet sich auch unsere Besichtigungsdauer...

 

Von Außen ist außer einem weißen Gebäude und einer hohen Mauer nichts zu sehen – wir müssen uns gedulden, bis wir das Eingangstor passieren dürfen. Eine Besichtigung des ‚Ninomaru’-Palastes steht auf dem Programm. Auf Strümpfen – Schuhe bleiben außen vor – geht es erst durch einen Wandelgang, den  berühmten "Nachtigallen-Flur", dessen Boden beim Betreten zirrpt -  der Legende nach so angelegt, damit sich dort niemand ungehört bewegen kann. Die Räume sind prächtig mit überwiegend Landschaftsansichten ausgemalt, die zu einem großen Teil von ‚Kano Tan’yu’ stammen, einem einflussreichen japanischen Maler des 17. Jh. Es wurde viel Gold dabei verwendet. Fotografieren ist hier natürlich leider wieder nicht erlaubt....

 

Vor dem ‚Ninomaru -Palast' ein schön angelegter Garten. Die Anlage wurde 1601 vom ‚Shōgun Tokugawa Ieyasu’ als Residenz der 'Shogune' während ihres Aufenthaltes in 'Kyoto', der ehemaligen Hauptstadt Japans, errichtet. Sie war jedoch vor allem ein Machtsymbol des 'Shoguns' in der Kaiserstadt, da der eigentliche Amtssitz der 'Shogune' in Edo (heutiges Tokyo) lag. Den Unterschied zwischen 'Kaiser' und 'Shogun' erklärt unsere Reiseleiterin an einem ganz einfachen Beispiel, der Ehe: der Mann ist der 'Kaiser': er repräsentiert die Familie nach außen; die Frau ist der 'Shogun': sie bestimmt, wo es lang geht....

 

 

Pünktlich um 10:00h sind alle wieder im Bus versammelt und weiter geht es. Auf dem Weg zum 'Rokuon-ji Temple’ erleben wir noch einen Hauch von Kirschblüte und können uns vorstellen, wie wunderschön es sein muss.... Es gibt sogar einen ‚Kirschblüten-Timetable’, in dem genau aufgeführt ist, wann in den einzelnen Regionen Japans die Kirschblüte beginnt bzw. endet....

 

Auch vor dem 'Rokuon-ji Temple’ ist der Andrang groß – viele Schulklassen sind unterwegs und lauschen den Erklärungen ihrer Lehrer... Wir sind schon einmal sehr beeindruckt von unserer Eintrittskarte und verschaffen uns am Übersichtsplan erst einmal einen Überblick, wie wir unsere 45 Minuten Besichtigungszeit am besten nutzen.

 

Der 'Rokuon-ji Temple’ ist ein buddhistischer Tempel, bekannt vor allem...

 

 

...für die ‚Reliquienhalle’, deren obere Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind und die daher als„Goldener Pavillon“ bezeichnet wird. 1397 ließ ihn der ehemalige ‚Shōgun Yoshimitsu’ nahe seines Palastes als sein Denkmal erbauen. Da muss natürlich mal ein Erinnerungsfoto geschossen werden, auch wenn hier nicht mehr das Original steht, das 1950 einer Brandstiftung zum Opfer fiel und erst 1955 wieder rekonstruiert wurde.

 

 

Viel Beachtung findet auch eine Gruppe junger Studenten/innen im traditionellen ‚Kimono’.

 

Auf dem Weg den kleinen Hügel hinauf zum 'Sekka-tei’-Teehaus ist der Andrang ziemlich gross... Angeblich hat sich die japanische Teezeremonie auch im Zeitalter des ‚Shogun Yoshimitsu’ zur Tradition entwickelt.

 

Am Ausgang  findet der kleine 'Fudo-do Temple' neben den zahlreichen Verkaufsständen bei den wenigsten Besuchern Beachtung....

 

Unsere nächste Station ist der 'Kaiserlichen Palast'. Auch hier drängen sich vor dem Eingangstor viele Besucher; die meisten haben wir bereits auf unseren früheren Stationen schon gesehen.... Wir flanieren vorbei an Warteräume für Adlige, bis sie zur Audienz vorgelassen wurden: zu sehen sind Räume, ausgestattet lediglich mit Matten und verziert mit filigranen Wandmalereien... Ein mächtiges Eingangsportal zum Palast.

 

 Durch das 'Jomeimon-'Tor blicken wir auf den 'Shishinden'; hier wurden wichtige Zeremonien abgehalten wie etwa die Krönungszeremonien. Davor links ein Orangen-, rechts ein Kirschbaum. Der weiße Kiesbelag des großen Platzes vor dem ‚Shishinden’ spielte bei der Krönungszeremonie eine große Rolle...

 

Der 'Shunkoden' wurde einzig zur Aufbewahrung des 'heiligen Spiegels' der Krönungszeremonie errichtet. Der 'Kogosho' - hier wurden hohe Persönlichkeiten zB der 'Shogun' empfangen. Davor der 'Oikeniwa Garden' mit der 'Keyakibashi-Bridge’ und die kaiserliche Residenz.

 

Nach kurzer Fahrt durch 'Kyoto' setzt uns unser Bus vor einem japanischen Restaurant ab; zum Mittagessen gibt es wieder leckere japanische Küche...

 

Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichen wir ‚Nara’, 45km südlich von ‚Kyoto’. Die Stadt war kurz von 710 bis 784 Hauptstadt Japans, erlangte ihre Bedeutung jedoch aufgrund ihrer buddhistischen Tempelanlagen und Shinto-Schreine. Die berühmtesten liegen im heutigen ‚Nara Park’. Bereits vor dem Eingang stehen Schilder mit der Warnung vor 'wilden Tieren', denn hier leben mehr als 1200 'Sikahirsche', unserem Damhirsch ähnlich. Sie laufen hier völlig frei herum,...

 

....gefüttert mit speziell dafür zum Kauf angebotenen Keksen....

 Im Eingangstor zum 'Todai-ji Tempel' wachen links und rechts wieder die obligatorischen Wächter....

 

Der ''Todai-ji Temple' mit der 'Halle des Grossen Buddha', - ursprünglich erbaut Mitte 8.Jh, und nach zweimaliger Zerstörung 1708 in der heutigen Form wieder aufgebaut, ist angeblich das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Wunderschön sind die Verzierungen an Dachüberstand und Eingang.

 

Vor der Halle thront der hölzerne 'Arhat Pindola', dem heilende Kräfte nachgesagt werden...

Durch ein mächtiges Tor gelangen wir in die Halle mit dem 'Grossen Buddha'. Er ist mit seinen 16,2m (ohne Sockel) der größte Bronze-Buddha Japans, 452t schwer und mit Sockel 30m hoch – sehr beeindruckend! Seine Handzeichen rechte Hand: 'ich belehre dich', linke Hand: 'ich gebe dir ein Geschenk'...

 

Lotus links und rechts vor der Statue symbolisieren den Lauf der Zeiten, die Schmetterlinge stehen als Symbol der Wiedergeburt.

 

Ebenfalls im ‚Nara Park’ befindet sich der ‚Kasuga-Taisha’, ein ‚Shinto-Schrein’. Gleich hinter dem üblichen Eingangstor, durch das der Eintretende seine erste spirituelle Reinigung erhält, befindet sich der Reinigungsbrunnen, hier gespeist durch einen Wasser speienden Hirsch.... Den Pfad zum Schrein säumen über eintausend steinerne Laternen....

 

Auch dieser Schrein stammt aus der ‚Nara’-Zeit , wahrscheinlich Anfang des 8. Jh. und wurde nach zahlreichen Zerstörungen immer wieder aufgebaut. Rund um den Hauptschrein sind eine ganze Reihe Nebenschreine angelegt....

 

Es gibt hier auch hübsche 'dienstbare Geister'....

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© Knut Schwieger